Muscle Memory Effekt

Muscle Memory Effekt:

Es ist Winter und für viele Athleten bedeutet das, dass sie oft unter eine Erkältung oder teilweise sogar noch schlimmer unter einer Grippe leiden. Wer dann aufgrund der Krankheit oder aber einer Verletzung für einige Zeit ausfällt und folglich eine Trainingspause einlegt, der hat oft Angst, dass die bis dahin so hart aufgebauten Muskeln schnell wieder Weg sind. Hierbei sollte man jedoch den das Phänomen des Muskelgedächtnisses/Muscle Memory Effekt genauer betrachten. Zunächst einmal sollte man jedoch einen kurzen Blick auf den Muskelaufbau legen und wie dieser von statten geht. Der menschliche Körper funktioniert nach seinem Gebrauch bzw. Nichtgebrauch und ist somit ständigen Anpassungsvorgängen unterworfen, von denen auch unsere Muskulatur betroffen ist. Wenn wir ins Gym gehen, um unsere Muskeln zu stimulieren und zu trainieren so setzen wir Reize und unser Körper wird sich diesem bewusst. Damit er dieser ausgesetzten Belastung standhalten kann baut er Muskelmasse auf, die ihm hilft besser mit der Beanspruchung klarzukommen. Ohne die Belastung und die dadurch gesetzten Reize wird der Körper wieder an Muskulatur verlieren, da er darauf ausgelegt ist möglichst sparsam zu sein. Nicht genutzte Muskeln, die zusätzlich mit Kalorien versorgt werden müssen erscheinen ihm als nicht nötig, sodass man diese abbaut. Nun wurde aber bereits erwähnt, dass Wiedereinsteiger wesentlich schneller an ihre Leistungsfähigkeit anknüpfen können und die Muskeln deutlich schneller wieder aufbauen können, als es einem Beginner möglich ist. Grund ist der Muscle Memory Effekt - doch wie funktioniert dieser? Maßgebend daran beteiligt sind die Zellen in unserem Körper bzw. die Zellstruktur der Muskelzellen. Denn im Gegensatz zu anderen Zellen, haben Muskelzellen weitaus mehr als nur einen Zellkern. Der Grund hierfür liegt darin, dass Muskelzellen in ihrem Aufbau deutlich komplexer sind als andere Zellen zudem sind Muskelzellen auch größer als andere Zellen. Die Steuerung einer solchen Zelle könnten ein oder zwei Zellkerne nicht bewerkstelligen, sodass Muskelzellen bis zu 40 Zellkerne aufweisen. Trainiert man also, so erhöhen sich die Muskelzellen und in der Folge erhöhen sich auch die Zellen mit mehreren Zellkernen. Nun könnte man annehmen, dass durch eine Trainingspause die Muskulatur verloren geht und in der Folge auch die hohe Anzahl der Zellkerne, doch das ist nicht der Fall. Die Zellkerne bleiben und vorhanden und scheinen eine Art „Erinnerungsfunktion“ zu besitzen, die in Kenntnis darüber ist, wieviel Muskelmasse zu dem Zeitpunkt der Trainingsunterbrechung vorhanden war. Dies verhilft Wiedereinsteigern auch schneller ihr altes Niveau zu erreichen. Hinzu kommt außerdem, dass bereits erfahrene Athleten koordinative Prozesse wie die richtige Ausführung bei Übungen nicht neu lernen müssen und sie dadurch ein besseres Muskelgefühl aufweisen, was zusätzlich dazu beiträgt, dass die Muskulatur schneller wieder aufgebaut werden kann.