Antagonistisches Training

 Antagonistisches Training :

Damit wir den Sinn dieses Trainingsprinzips verstehen ist es wichtig den Aufbau der Muskulatur im Körper zu verstehen. Jeder Muskel im menschlichen Körper, der eine Bewegung ausführt, verfügt über einen Gegenspieler, den sogenannten Antagonisten, der der Bewegung des Agonisten, also des vorrangig aktiven Muskels, entgegen wirkt. Ein Beispiel dafür ist das Zusammenspiel des Bizeps und des Trizeps. Der Bizeps ist in der Rolle des Agonisten für die Beugung des Ellenbogengelenks verantwortlich, wohingegen der Trizeps just in diesem Moment die Rolle des Antagonisten einnimmt, da er für die Streckung des Gelenks sorgt. Jedes Mal wenn also wenn sich Bizeps verkürzt, so längt sich der Trizeps. Da also die Leistung des Agonisten (Bizeps) von der Leistungsfähigkeit des Antagonisten (Trizeps) limitiert wird, ist es im Bereich des Kraftsports besonders wichtig auf die Ausgeglichenheit des Trainings zu achten und keinen Muskel zu vernachlässigen. Gerade zwischen vorderer und hinterer Schulter kommt es häufig zu Dysbalancen, die man vermeiden sollte. In der Praxis gestaltet sich das antagonistische Training grundlegend wie ein Supersatztraining, bei dem erst ein Satz für den Agonisten und im unmittelbaren Anschluss daran ein Satz für den entsprechenden Antagonisten ausgeführt wird. In der Folge erhöht sich die Trainingsintensität, da wesentlich mehr Gewicht in kürzerer Zeit bewegt wird, was nicht zuletzt zu einer erheblichen Zeitersparnis führt.

Vorteile :

Neben der Zeitersparnis bietet das antagonistische Training auch noch weitere Vorteile. So kann die hohe Intensität, die durch die Zusammenlegung der Einzelsätze zu Supersätzen hervorgerufen wird, für neue Anpassungsreaktionen/neue Reize sorgen und folglich den Muskelaufbau aktivieren. Durch den erhöhten Blutfluss in den antagonistisch trainierten Muskelgruppen erhöht sich die Gesamtmenge des Blutes in der Zielmuskulatur, was das Auftreten eines starken PumpEffekts nach sich zieht, der unter anderem die aus faserigem Bindegewebe bestehende Muskelfaszie dehnt. Die Dehnung des oft sehr straffen Bindegewebes bewirkt, dass der Zielmuskel zusätzlichen Raum für das Dickenwachstum gewinnt, welches bis dato, trotz ausreichenden überschwelligen Trainingsreizen, durch die straffe Faszie gehemmt wurde. Wie bereits zuvor genannt ist auch die immense Zeitersparnis zu nennen, die mit der Komprimierung des Trainings einhergeht und sich positiv auf den Cortisolspiegel auswirkt. Cortisol ist ein Stresshormon, welches in zunehmender Konzentration mit steigender Trainingsdauer ausgeschüttet wird, katabole Stoffwechselvorgänge fördert und somit das Aufkommen des anabolen Baustoffwechsels hemmt. Ein kompaktes Training, wie es antagonistisches Training impliziert, ermöglicht es also jedem Sportler zeitnah in den Anabolismus zu wechseln.

Fazit:

Das Antagonistische Training kann insbesondere fortgeschrittenen Athleten dazu verhelfen Plateaus zu verlassen und durch neue Reize wieder mehr Muskeln aufzubauen. Wichtig ist es jedoch zu sagen, dass das Training eine nach diesem Prinzip eine enorme Belastung für den menschlichen Körper darstellt, weshalb es zu empfehlen ist, diese Trainingsform periodisch für maximal 3 Monate durchzuführen und somit den Folgen des Übertrainings vorzubeugen.